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23.000 Glockenschläge

Solidaritätsabend für Flüchtlinge

Erzbistum Köln - 23.000 Glockenschläge waren am Freitag, 19. Juni um 20 Uhr, zu hören. Auch die Totenglocken aller Godesberger Kirchen beteiligten sich. Die Gedenk-Klänge wurden in Köln vom „Dicken Pitter“ - der größten schwingenden Glocke der Welt - angestimmt und waren im Chor mit 230 weiteren Kirchen über das gesamte Erzbistum verteilt zu hören.

Seit dem Jahr 2000 haben über 23.000 Flüchtlinge bei dem Versuch nach Europa zu gelangen ihr Leben verloren. Jedem einzelnen widmete das Erzbistum Köln nun einen Glockenschlag und forderte so eine „Globalisierung der Nächstenliebe“. „Würde eine Glocke alle zwei Sekunden erklingen bräuchte sie für die 23.000 Schläge 12 Stunden- jeder Schlag in dieser Zeit steht für einen Toten: Kinder, Väter und Großmütter“, erklärte Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Der Erzbischof will mit dieser Aktion auch einen Weckruf an die Politik senden: „Die Totenglocken sollen eine europäische Flüchtlingspolitik einfordern, die einen legalen Weg für Flüchtlinge nach Europa schafft.“

Kardinal Woelki lud am Abend des 19. Juni ab 19.30 Uhr auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom zu einem Solidaritätsabend für Flüchtlinge ein. In einer ökumenischen Gedenkfeier unter der Beteiligung des Vizepräses der evangelischen Kirche Christoph Pistorius wurde beim Klang des „Dicken Pitter“ der Opfer gedacht. Auf der Bühne erzählten Menschen ihre Geschichte der Flucht und es gab eine Podiumsdiskussion, an der sich Rupert Neudeck, Mitgründer des Cap Anamur sowie der MISEREOR-Geschäftsführer Dr. Martin Bröckelmann-Simon beteiligten. Auf dem Roncalliplatz gab es außerdem Informationen zur aktuellen Flüchtlingssituation. Bei Live-Musik und einem internationalen Buffet stellten kirchliche Hilfswerke ihre Arbeit vor. Mit dem Erlös des Abends wird die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer unterstützt.