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„Wir leben wie wir sterben und sterben wie wir leben“

Chorkonzert

150 Musiker mit stehenden Ovationen gefeiert

„Es war ein wundervoller, musikalischer Abend“, so der Tenor der Zuhörer des großen Benefizkonzertes der Bürgerstiftung Rheinviertel zugunsten der Palliativ- und Hospizprojekte am 28. April 2018.

Sichtlich beeindruckt zeigten sich alle von der Inszenierung des „Gloria" von John Rutter und der 2. Sinfonie „Lobgesang" von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der musikalischen Leitung von Daniel Kirchmann. Mit stehenden Ovationen wurden die rund 150 Musiker in der Kirche St. Marien gebührend gefeiert. Bereits mit dem imposanten Auftakt zu Rutters Gloria hatten sie die Zuhörer in ihren Bann gezogen: „Das ging richtig unter die Haut!“ Nicht zuletzt dank der professionellen Begleitung der rund 100 Chormitglieder durch das renommierte Orchester Camerata Louis Spohr aus Düsseldorf. Als Solisten glänzten die Sopranistinnen Esther Hilsberg und Kelsey Frost Steele sowie der Schweizer Tenor Niklaus Loosli, der kurzfristig den erkrankten Henning Jendritza ersetzte.

„Es ist mir eine große Ehre, Schirmherr dieser Veranstaltung der Bürgerstiftung Rheinviertel sein zu dürfen“, würdigte der Europaabgeordnete für die Stadt Bonn, Axel Voss, das gesellschaftliche Engagement der Stiftung. Wir alle lebten in einer rasanten Welt, in der man ab und zu eine Orientierung brauche. Voss dankte der Stiftung für die Bereitschaft, soziales Umfeld aktiv zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. „Hinterlassen auch sie, so wie all die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in dieser Stiftung Lebensspuren in ihrer Umgebung“, richtete der Schirmherr eingangs in seiner Begrüßung das Wort an alle Zuhörer.

Rund 150 Sterbende konnten bis jetzt ohne Schmerzen und liebevoll auf ihrem letzten Weg begleitet werden. „In gewohnter Umgebung sterben dürfen", sei das Ideal, das die Initiative Integriertes Hospiz der Bürgerstiftung Rheinviertel in den beiden Godesberger Altenheimen CBT-Wohnhaus Emmaus und St. Vinzenzhaus verfolge, so der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Rheinviertel, Dr. Wolfgang Picken. Zwei ambulante Palliativschwestern kümmerten sich in den letzten Stunden, in denen alle die größte Unterstützung brauchen, um Menschen und deren Angehörige im häuslichen Umfeld. Der Erlös dieses Konzertes komme eben diesen beiden Projekten der Bürgerstiftung zugute. Daher bat der Vorstandsvorsitzende die Zuhörerschaft um ihre Gabe zu geben. Wie wir mit dem Tod umgehen, das gebe Auskunft über unsere Kultur. „Wir leben wie wir sterben", betonte Picken, „doch man kann auch sagen, dass wir sterben wie wir leben!“

Bilder: © Dirk Spörle